Neben mir im Flieger sitzt ein kleiner dicker Junge, der einen viel zu hohen Zuckergehalt im Blut aufweist. Ständig schmeißt er seinen Kopf von links nach rechts, brabbelt was vor sich hin und klatscht sich ab und an selbst mit der flachen Hand auf die Stirn. Seine Hände wirft er unkontrolliert umher, so dass er zwangsweise auch ab und an mich trifft. Irgendwann kann ich nicht mehr und schaue ihm direkt in die Augen. Mein Blick hilft. Er ist ruhig. Vielleicht auch, weil es etwas zu Essen gibt. In unglaublichen 70 Sekunden schlingt er alles in sich hinein. Dann wird er noch ruhiger und hält sich den Bauch. „Bitte nicht“, denke ich und rutsche noch ein wenig näher ans Fenster. Dann passiert es. Er übergibt sich in seine Hände und dann weiter in die leere Essens-Box. Völlig erledigt schläft der kleine Racker den Rest des Fluges und ich habe meine Ruhe.
Wir landen in Myanmar. Der Flughafen ist übersichtlich und die Abfertigung inkl. Visa und Gepäckausgabe geht richtig schnell. Schon stehe ich am Geldautomaten und ziehe mir ein paar Kyat. Zahlungsfähig, wie ich jetzt bin, halte ich auf den Touristenschalter zu und frage nach einem Bus. Minuten später geht es auch schon los. Der Bus bringt mich direkt vor die Haustür meines Hotels. Besser geht es nicht. Im Hotel werde ich von 6 Mitarbeitern herzlich begrüßt. Nachdem alles an der Rezeption erledigt ist, werde ich auf mein Zimmer gebracht, welches sehr klein aber ausreichend ist. Bin absolut zufrieden.
Am nächsten Tag leihe ich mir einen Roller und erkundige die Stadt. Es gibt einiges zu sehen und ich bin begeistert, wie schön einfach hier alles ist. Zuerst einmal schaue ich mir den Mandalay Palace an, dann geht es weiter zum Mandalay Hill, von dem man einen fantastischen Ausblick über die Stadt und den Irrawaddy River hat. Als ich wieder im Tal bin, habe ich noch genügend Zeit um einen Abstecher zur U Bein Bridge zu unternehmen.
Auf kleinen Umwegen mache ich mich auf den Weg und stehe kurze Zeit später direkt auf der Brücke. „Das ist mal ne Holzbrücke“, denke ich und wandere los. Die 1,2 Kilometer lange Brücke würde 1850 erbaut und gilt als die älteste und längste Teakholz-Brücke der Welt. Das ist auf jeden Fall ein schönes Erlebnis. Dann setzt auch schon die Dämmerung ein und ich fahre auf direktem Wege ins Hotel.
Nach einem ausgiebigen Frühstück gehe ich zu Fuß durch viele kleine Gassen, vollgestopfte Hauptstraßen und über große Marktplätze. Ich komme mit vielen lieben Menschen in Kontakt, fange Gespräche an, muss eine Menge Fotos ertragen und fühle mich ein wenig „berühmt“. Sogar die kleinen Kinder winken mir zu und versuchen mich ungesehen am Arm zu berühren. Ich betrete einige weitere Tempelanlagen und schaue mir auch die Buddha-Straße an, in der den ganzen Tag nur Buddha-Figuren hergestellt werden. Es scheint hier großen Bedarf zu geben. Nachdem ich mir den halben Tag Zeit genommen habe, schlendere ich müde in Richtung Hotel und freue mich auf die Fahrt nach Bagan.