Monywa
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Um 8:15 Uhr stehe ich am Ticketschalter in Mandalay und habe Glück. Der Bus nach Monywa soll um 8:30 Uhr fahren. Perfekt. Minuten später steige ich in einen kleinen Bus mit 19 Sitzplätzen und mach es mir neben einem jungen Burschen gemütlich, der sich am Handy mit seiner Freundin streitet. Natürlich über Lautsprecher, damit es auch jeder hören kann. Nachdem er einfach aufgelegt hat, müssen sich alle im Bus im 3 Minuten-Takt seinen beknackten Klingelton anhören, da er nicht mehr rangeht und seine Freundin ziemlich hartnäckig ist. In der nächsten halben Stunde wird der kleine Bus so voll, dass man kleine Plastikhocker in den Gang stellt, damit noch mehr Fahrgäste sitzen können. Wunderbar stickige Luft und ein Geräuschepegel der nicht zum aushalten ist. Jedenfalls hört man nicht mehr die Anrufversuche der sitzengelassenen Freundin.
Nach einer Weile pennt der junge Bursche neben mir ein und sein Kopf landet auf meiner Schulter. Ich überlege kurz, zucke einmal kräftig und sein Kopf wandert auf die andere Seite. Nach knapp 3 Stunden erreichen wir dann die Busstation in Monywa. Sogleich suche ich mir einen Fahrer, verhandel einen guten Preis und lasse mich von ihm zur ersten Attraktion bringen. Die Thanboddhay Pagode. In dieser überaus bunten Pagode wurden 580.000 Buddhas in allen Größen verbaut. Ich bin also neugierig und kaufe mir ein Ticket. Dann stehe ich mittendrinnen und bin sprachlos. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wo man hinschaut: Buddha.

Wieder draussen angekommen fällt mir ein Wachtturm auf, der allerdings nur von Männern betreten werden darf. Warum das so ist? Keine Ahnung. Von der oberen Plattform hat man jedenfalls einen tollen Ausblick auf die Pagode, auf die alten Wohnanlagen und den Glockenturm. Wunderschöne alte Gebäude.

Es geht weiter und plötzlich sehe ich einen Wald voller Buddha-Statuen. Ich habe Fragezeichen im Gesicht und lasse mich von meinem Fahrer aufklären. Jeder, der eine gewissen Summe spendet, bekommt hier eine eigene Buddha-Statue inkl. eingemeißeltem Familennamen hingestellt. Gut zu wissen. Wenig später stehe ich auf der Aung Sakkya Pagode und kann von hier aus wunderbar den liegenden und den stehenden Buddha sehen. Ein wenig weiter laufen die Arbeiten am sitzenden Buddha auf Hochtouren. Es ist Wahnsinn. Der stehende Buddha ist inkl. Sockel 128 Meter hoch und man kann mittels Treppen fast nach ganz oben gelangen. In jeder Etage, und es sind viele Etagen, sitzen in allen vier Himmelsrichtungen Buddha-Statuen. Ebenfalls sind in jeder Etage atemeraubende Wandmalereien zu sehen, die die Lehre Buddhas bis zur Erleuchtung dokumentieren. Ich steige also etliche Treppen hoch, schwitze und schnaufe, in der Hoffnung von ganz oben einen schönen Panorama-Rundblick zu haben. Pustekuchen. Leider werde ich enttäuscht, denn in der letzen Etage sitzt ein großer, bunter, leuchtender Buddha und es gibt eine große Spendenbox. Keine Fenster. Kein Panorama. Schade. Unten angekommen esse ich erstmal etwas und lasse mich dann wieder zurückfahren. Da der letzte Bus nach Mandalay erst um 17 Uhr fährt und wir noch ein wenig Zeit haben, schlägt mein Fahrer vor mir noch schnell den Fluß zu zeigen. Gute Idee.

Bis bald,
Flow

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