Morgen beginnt unsere 14tägige Ayurveda-Kur. Wir freuen uns drauf. Nun müssen wir nur noch irgendwie nach Tangalle kommen.
Da es leider keinen Direktbus gibt, fahren wir mit dem 11:15 Uhr Bus, der aber erst um 12:00 Uhr kommt, zuerst einmal nach Pottuvil. Dort warten wir eine Stunde auf die Weiterfahrt. Hätten wir das gewusst, wären wir die 3 KM bis Pottuvil mit Tuk-Tuk gefahren. Möglichkeiten gab es genug. In den 45 Minuten Wartezeit haben uns ca. 20 Tuk-Tuk Fahrer angesprochen. Chance verpasst!
Die Fahrt nach Monaragala verläuft ruhig, auch wenn unser Busfahrer die Kurven ein wenig scharf nimmt. 2 Stunden später sind wir da. Der Folgebus nach Matara, der über Tangalle fährt, steht schon zur Abfahrt bereit. Wir setzen uns auf die noch einzigen freien Plätze: Erste Reihe.
Es geht los. Wir sind erstaunt, denn der junge Busfahrer fährt sehr gelassen und gut. Normalerweise sind es gerade die jungen Leute, die wie die Idioten über den Asphalt brettern.
Nachdem wir die Stadt verlassen haben wechselt unser Erstaunen allerdings zu Entsetzen: Der Busfahrer, nennen wir ihn mal „Crazy Pete“ ist durchgehend am SMS schreiben, was dazu beiträgt desöfteren mal dem Gegenverkehr ausweichen zu müssen. Desweiteren kaut er „Betel nut“ und befindet sich seit ca. 10 Minuten im Rausch. Crazy Pete ist mehr auf der rechten als auf der linken Spur (In Sri Lanka ist Linksverkehr) und es ist ihm anscheinend völlig egal ob Gegenverkehr kommt. Er drängt beim Überholen Motorroller, Tuk-Tuks und sogar Autos zur Seite, bremst nicht für Hunde oder Menschen, die die Strasse überqueren wollen, veranstaltet das reinste Hupkonzert und scheut anscheinend auch nicht davor in entgegenkommende Busse und Laster reinzubrettern.
Wir zählen in 15 Minuten um die 20 Bainaheunfälle, fühlen uns wie in der Achterbahn und unser Herz schlägt schon etwas länger in der Hose und fühlt sich da anscheinend ganz wohl.
Um uns herum die Ruhe selbst. Fahrgäste schlafen, schauen mit gelassener Miene aus dem Fenster und lächeln uns freundlich an.
Es reicht uns. Da uns unser Leben lieb ist, machen wir dem Geldeinsammler (Im Bus sind immer der Busfahrer und jemand der das Geld von den Fahrgästen einsammelt) klar, das wir aussteigen wollen. Gelächter und der Satz: „Best driver in town. Best driver.“ Man nimmt uns nicht ernst und wir beharren darauf aussteigen zu wollen. Nach 2 KM halten wir in Wellawaya und steigen endlich aus dem Höllenbus aus.
Was nun? Wir sind gerade mal 1 Stunde von insgesamt 3 Stunden unterwegs.
Anusha wird angerufen. Sie schickt uns Sagid mit seinem Tuk-Tuk vorbei.
Nach einer weiteren Stunde Wartezeit gehts endlich weiter. Die Fahrt verläuft ruhig, dauert zwar länger als mit dem Bus, aber wir haben unser Herz wieder am richtigen Platz. Das ist es uns wert.
Nach 3 Stunden stehen irgendwo in der Einöde und finden das Ayurveda-Resort nicht. Es ist stockdunkel. 15 Anrufe mit der Resort-Rezeption später stehen wir mit einem frischen Saft in der Hand im Resort und werden herzlich begrüßt.
Endlich 14 Tage mal entspannen.
Bis bald,
Jana & Flow